Freitag, 21. April 2006
Fast schon zu Hause
Donnerstag, 20.04.2006
Die letzte große Etappe dieses Törns steht bevor: entlang der Ostküste Langelands über die Kieler Bucht bis in die Schleimündung. Diesmal stehen wir wieder um 6 Uhr auf, denn wir haben ca. 50 sm vor uns. Der Wetterbericht hinterlässt einen zwiespältihen Eindruck. Erst W um 4 Bft. (das ist ok, damit segeln wir bequem an Lageland entlang), dann soll der Wind auf NW drehen (auch nicht schlecht, das erleichtert das Queren der Kieler Bucht) aber beim Drehen soll der Wind auf nahzu 0 Bft. zurückgehen.


Morgens um 7 an der Ostküste Langelands

In Windeseile haben wir dann auch Langeland passiert. Über die Kieler Bucht geht's dann mit immerhin 220 Grad (270 Grad wäre direkter Kurs) Richtung Kieler Förde, und wir finden uns schon mit einem anschließen notwendigen Schlag nach N ab. Aber dann dreht der Wind, wie angekündigt, immer weiter nach Norden und wir luven frohlockend hinterher, bis der Bug fast direkt nach Schleimünde zeigt.


Wo kriege ich 50 Grad her?

Doch dann erfüllt sich der 2. Teil der Prophezeihung und der Wind schläft ein. Mit einem Mal ist das Wasser spiegelglatt und wir dümpeln mit killenden Segeln vor uns hin. Eine Weile lassen wir uns das gefallen - immerhin ein reizvoller Kontrast zu unserem Starkwindabenteuer im vermeintlich geschützten Smaland-Revier. Außerdem scheint die Sonne, und ohne Wind ist es im Cockpit richtig angenehm. Ich habe endlich Muße, unseren Pinnenpiloten zu Kalibrieren und zu testen. Dann vertreiben wir uns mit Bootpolieren die Zeit, kommen aber zu dem Schluss, dass man das besser maschinell machen sollte.


Unter Motor hat er uns heute gute Dienste geleistet. Beim Segeln geht er einem mit seinem gesäge auf die Nerven

Es hilft nichts, denn die Zeit drängt. Wir bergen die Genua, holen das Groß dicht (in der Hoffnung, das der Wind bald wiederkommt) und starten den Jockel. Der kleine 1-Zylinder Yanmar-Diesel (9 PS) ist nicht unbedingt ein Musterbeispiel an Laufruhe. Daher lassen wir es gemütlich angegehen und ziehen mit 4,5 Knoten dahin - und zwar für den Rest des Tages, denn der Wind glänzt für den Rest des Tages durch Abwesenheit. 14 sm später, gegen 17 Uhr, passieren wir Schleimünde.


Der kleine Leuchturm an der Einfahrt in die Schlei

Nach weiteren 45 Min. stehen wir vor der neuen Klappbrücke in Kappeln und keine halbe Stunde später haben wird im Hafen des ASC Kappeln festgemacht. 54 sm waren es heute. So recht kann ich mich nicht freuen, da 20% davon unter Motor absolviert wurden. Ulrike ist da nicht so zimperlich. Sie ist froh, dass es nicht wieder so spät geworden ist und freut sich auf einen kleinen Bummel durch Kappeln, den wir mit einem Abendessen in der "Alten Räucherei" abschließen.

Morgen steht nun die letzte Etappe an. Ca. 20 sm werden wir die Schlei hinein bis Haddeby fahren, den neuen Heimathafen unserer "Ulzicke". Also dranbleiben - es gibt noch ein paar schöne Bilder!

... link (5 Kommentare)   ... comment