Donnerstag, 20. Juli 2006
Freud' und Leid eines Bootseigners
mku, 23:24h
Seit dem Überführungstörn hat unsere Ulzicke die Schlei nicht verlassen. In mehreren Kurztörns haben wir unser Heimatrevier erkundet, einige der zahlreichen Häfen besucht und einfach die Gegend genossen.
Schlei im Mai
Wir versuchen, unseren Töchtern das Segeln schmackhaft zu machen. Kristina (8) ist mit Spaß dabei, sie lernt Knoten zu knüpfen, hilft beim Ab- und Anlegen und interessiert sich für die vielen "Schnüre" an Bord. Unser Nesthäkchen Karoline (4) ist da schon etwas reservierter. Ihre anfänglichen Begeisterung, speziell für das Übernachten an Bord, ist mittlerweile reichlich abgekühlt. Klar, sie ist eben erst 4 Jahre alt und langweilt sich. Wir beschränken uns deshalb auf Kurztörns von 2-3 Stunden und versuchen, Häfen mit Spielplatz anzusteuern, damit auch sie auf ihre Kosten kommt. Außerdem haben wir bei ebay ein sog. "Tube" bestellt, ein kleines, hufeisenförmiges Schlauchboot mit offenem Heck, in dem wir die Kinder hinterherziehen können. Hoffen wir, dass die Kinder damit ihren Spaß haben werden!
Kristina zeichnet mit markanter Handschrift das Kielwasser
Von unserem Segelclub "Wiking Haddeby" sind wir freundlich aufgenommen worden. Wöchentlich findet ein Grillabend statt, außerdem das "Trimmsegeln", eine kleine Club-Regatta. Häufig trifft man sich abends auch nur auf einen Schnack am Hafen und erledigt kleinere Arbeiten an Bord.
Schiffstaufe
A propos kleinere Arbeiten: An Bord der Ulzicke war der Klabautermann in Form des Kupferwurms sehr aktiv. Alles fing damit an, dass der Anlasser nur nach mehreren Versuchen seinen Dienst aufnahm. Glcklicherweise war nicht, wie bereits befürchtet, der Magnetschalter defekt, sondern schlicht eine Steckverbindung. Kontaktspray und Zusammenkneifen der Steckbuchse für eine strammere Verbindung brachten allerdings nur kurzfristige Abhilfe. Schließlich war ich es leid, habe die Stecker abgeschnitten und die Kabelenden verlötet. Dann fiel das Echolot immer wieder aus, in den vielen Flachwasserbereichen der Schlei ein echtes Problem. Auch hier war eine schlechte Steckverbindung die Ursache. Wieder kam der Lötkolben zum Einsatz. Dann war das Topplicht instand zu setzten, weil vermutlich Jemand ber die Kabeldurchfhrung am Mastfuß gestolpert war und dabei die Kabel aus dem Stecker gerissen hat. Nun nervt nur noch der schlechte Radioempfang. Ein Antennensplitter, der die Mitbenutzung der Seefunkantenne durch das Radio ermöglicht, brachte nur wenig Besserung. Vermutlich ist das Empfangsgteil des Radios defekt; es wird deshalb am kommenden Wochenende ausgewechselt.
Ein besonderes Erlebnis hatten wir eines dienstags beim Auslaufen zum Trimmsegeln: Noch in der Hafenausfahrt, fängt der Auspuff plötzlich laut an zu knattern. Ich sehe mich schon in Gedanken den Motor ausbauen, um an den sonst nicht zugänglichen Auspuff zu gelangen. Doch dann ertönt das Warnsignal für die Motortemperatur! Schnell stoppe ich den Motor, um Schlimmeres zu vermeiden. Also war das Auspuffgeräusch nur deshalb so laut, weil die dämpfende Wirkung des Kühlwassers fehlte! Naja, kann nicht so schlimm sein, denke ich, Kühlwasserzulauf verstopft oder Pumpe kaputt, immer noch besser als Motor ausbauen. Also segeln wir in Ruhe unsere Regatta zu Ende. Erst in der Hafeneinfahrt nehmen wir die Segel herunter, weil ich den Motor nur für die verwinkelte Anfahrt zu unsererer Box kurz laufen lassen will. Ich drücke den Starterknopf und - nichts, keinen Mucks gibt der Anlasser von sich! Diesmal liegt es aber nicht an einer Steckverbindung, sondern an der Batterie, die just in diesem Moment ihren Geist aufgegeben hat: Zellenkurzschluss! Am nächsten Tag tauche ich das Boot ab und kontrolliere den Kühlwassereinlass. Schade, der ist frei, das wäre auch zu einfach gewesen! Also demontiere ich den Deckel der Wasserpumpe und baue den Impeller aus. Auf den ersten Blick ist der in Ordnung, doch dann stelle ich fest, dass die einvulkaniserte Buchse sich gelöst hat. Die Antriebswelle hat also nur noch die Buchse gedreht, während der Impeller einfach stehengeblieben ist. Ein neuer Impeller lässt sich problemlos auftreiben und auch eine neue Batterie ist nun an Bord.
Kleines Mistding - die Buchse dürfte man eigentlich nicht neben den Impeller legen können ...
Auch wenn die letzten Zeilen wenig erbaulich klingen: Diese kleine Probleme haben der Freude an unserm Boot keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, schließlich haben wir dabei einiges über die Technik unserer Marieholm gelernt und so manches Erfolgserlebnis gehabt, wenn wir den Schaden selbst beheben konnten. Ganz nach dem Motto: Gestern wusste ich noch nicht, was ein Impeller ist - heute habe ich schon einen gewechselt!
Schlei im Mai
Wir versuchen, unseren Töchtern das Segeln schmackhaft zu machen. Kristina (8) ist mit Spaß dabei, sie lernt Knoten zu knüpfen, hilft beim Ab- und Anlegen und interessiert sich für die vielen "Schnüre" an Bord. Unser Nesthäkchen Karoline (4) ist da schon etwas reservierter. Ihre anfänglichen Begeisterung, speziell für das Übernachten an Bord, ist mittlerweile reichlich abgekühlt. Klar, sie ist eben erst 4 Jahre alt und langweilt sich. Wir beschränken uns deshalb auf Kurztörns von 2-3 Stunden und versuchen, Häfen mit Spielplatz anzusteuern, damit auch sie auf ihre Kosten kommt. Außerdem haben wir bei ebay ein sog. "Tube" bestellt, ein kleines, hufeisenförmiges Schlauchboot mit offenem Heck, in dem wir die Kinder hinterherziehen können. Hoffen wir, dass die Kinder damit ihren Spaß haben werden!
Kristina zeichnet mit markanter Handschrift das Kielwasser
Von unserem Segelclub "Wiking Haddeby" sind wir freundlich aufgenommen worden. Wöchentlich findet ein Grillabend statt, außerdem das "Trimmsegeln", eine kleine Club-Regatta. Häufig trifft man sich abends auch nur auf einen Schnack am Hafen und erledigt kleinere Arbeiten an Bord.
Schiffstaufe
A propos kleinere Arbeiten: An Bord der Ulzicke war der Klabautermann in Form des Kupferwurms sehr aktiv. Alles fing damit an, dass der Anlasser nur nach mehreren Versuchen seinen Dienst aufnahm. Glcklicherweise war nicht, wie bereits befürchtet, der Magnetschalter defekt, sondern schlicht eine Steckverbindung. Kontaktspray und Zusammenkneifen der Steckbuchse für eine strammere Verbindung brachten allerdings nur kurzfristige Abhilfe. Schließlich war ich es leid, habe die Stecker abgeschnitten und die Kabelenden verlötet. Dann fiel das Echolot immer wieder aus, in den vielen Flachwasserbereichen der Schlei ein echtes Problem. Auch hier war eine schlechte Steckverbindung die Ursache. Wieder kam der Lötkolben zum Einsatz. Dann war das Topplicht instand zu setzten, weil vermutlich Jemand ber die Kabeldurchfhrung am Mastfuß gestolpert war und dabei die Kabel aus dem Stecker gerissen hat. Nun nervt nur noch der schlechte Radioempfang. Ein Antennensplitter, der die Mitbenutzung der Seefunkantenne durch das Radio ermöglicht, brachte nur wenig Besserung. Vermutlich ist das Empfangsgteil des Radios defekt; es wird deshalb am kommenden Wochenende ausgewechselt.
Ein besonderes Erlebnis hatten wir eines dienstags beim Auslaufen zum Trimmsegeln: Noch in der Hafenausfahrt, fängt der Auspuff plötzlich laut an zu knattern. Ich sehe mich schon in Gedanken den Motor ausbauen, um an den sonst nicht zugänglichen Auspuff zu gelangen. Doch dann ertönt das Warnsignal für die Motortemperatur! Schnell stoppe ich den Motor, um Schlimmeres zu vermeiden. Also war das Auspuffgeräusch nur deshalb so laut, weil die dämpfende Wirkung des Kühlwassers fehlte! Naja, kann nicht so schlimm sein, denke ich, Kühlwasserzulauf verstopft oder Pumpe kaputt, immer noch besser als Motor ausbauen. Also segeln wir in Ruhe unsere Regatta zu Ende. Erst in der Hafeneinfahrt nehmen wir die Segel herunter, weil ich den Motor nur für die verwinkelte Anfahrt zu unsererer Box kurz laufen lassen will. Ich drücke den Starterknopf und - nichts, keinen Mucks gibt der Anlasser von sich! Diesmal liegt es aber nicht an einer Steckverbindung, sondern an der Batterie, die just in diesem Moment ihren Geist aufgegeben hat: Zellenkurzschluss! Am nächsten Tag tauche ich das Boot ab und kontrolliere den Kühlwassereinlass. Schade, der ist frei, das wäre auch zu einfach gewesen! Also demontiere ich den Deckel der Wasserpumpe und baue den Impeller aus. Auf den ersten Blick ist der in Ordnung, doch dann stelle ich fest, dass die einvulkaniserte Buchse sich gelöst hat. Die Antriebswelle hat also nur noch die Buchse gedreht, während der Impeller einfach stehengeblieben ist. Ein neuer Impeller lässt sich problemlos auftreiben und auch eine neue Batterie ist nun an Bord.
Kleines Mistding - die Buchse dürfte man eigentlich nicht neben den Impeller legen können ...
Auch wenn die letzten Zeilen wenig erbaulich klingen: Diese kleine Probleme haben der Freude an unserm Boot keinen Abbruch getan. Im Gegenteil, schließlich haben wir dabei einiges über die Technik unserer Marieholm gelernt und so manches Erfolgserlebnis gehabt, wenn wir den Schaden selbst beheben konnten. Ganz nach dem Motto: Gestern wusste ich noch nicht, was ein Impeller ist - heute habe ich schon einen gewechselt!
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