Donnerstag, 7. Juli 2011
Familientörn nach Kühlungsborn (?)
Um es gleich vorweg zu nehmen: aus Kühlungsborn ist mal wieder nichts geworden. Auch im 2. Versuch sind wir gescheitert, diesmal wegen mangelnder Seefestigkeit vor allem unserer jüngsten Tochter Karo!

Am Samstag sollte eigentlich schon losgehen, aber das schlechte Wetter legte uns die Verschiebung auf den nächsten Tag nahe, so das wir erst am Sonntag in Haddeby die Leinen loswerfen.

Wetter eher mäßig

Der Himmel ist grau, aber der Wind bläst aus der richtigen Richtung mit 3-4 Bft., so dass wir nur die Genua setzen und gemütlich die Schlei herauf fahren.


Die "Jungen Wilden" aus unserem Club überholen uns mit ihrem H-Boot

Karo versorgt ihre Puppe

Unser erstes Ziel ist Kappeln, aber der ASC ist komplett belegt, so dass wir noch die Brücke nehmen und nach Massholm weiterfahren.
Kein Schlei-Törn ohne Brückenbild - hier Kappeln

Bei Modersitzki in Maasholm finden wir schließlich ein ruhiges Plätzchen. Das orange Ding auf Deck ist ein Tube, eine Art halbiertes Schlauchboot, dass wir zur Belustigung der Kinder nebst derer hinterherziehen

Am nächsten Morgen passieren wir Schleimünde Richtung Laboe.


Bonjour tristesse

Auf halber Strecke verlässt uns der Wind und wir fahren unter Motor weiter. Mehr schlecht als recht allerdings - ganze 4 Knoten läuft die Ulzicke bei Vollgas, da stimmt doch 'was nicht. Am Motor liegt's jedenfalls nicht, der brummt wie immer zufrieden vor sich hin.


Ansteuerung des Hafens Baltic Bay in Laboe

Beeindruckende Kulisse aus dem Cockpit

Zwischen den riesigen Schiffen in Laboe wirkt unser 8m-Bötchen ein bisschen verloren, 11m sind hier Mittelmaß. Karo hat eine Auswahl ihrer Lieblingsschiffe erstellt, von denen ich mir eins heraussuchen und kaufen darf. Alles Motorboote, alle deutlich über 40 Fuß. Ich versuche ihr klarzumachen, dass ein so großes Boot nicht ganz billig ist und Motorboote sowieso doof sind. So recht überzeugen konnte ich sie allerdings nicht!

Bei diesem Dampfer passt Ulzicke fast in die Heckgarage!

Im klaren Wasser ist die Ursache für die schwache Motor-Performance zu erkennen: Der Propeller ist dicht mit Seepocken bewachsen. Der Tipp mit dem Propellerfett, das vor Bewuchs schützen soll, hat also nicht besonders gut funktioniert. Kristina springt todesmutig in das 14 Grad kalte Wasser und will den Propeller säubern. Sie kann sich aber nicht überwinden, in dem kalten Wasser zu tauchen. Schließlich befestigen wir einen Küchenschaber am Bootshaken und und reinigen den Propeller vom Steg aus.
Ungewohnte Wartungsarbeiten

Am Dienstag legen wir einen Hafentag ein und bummeln durch das Städtchen. Das Wetter wird langsam besser!
Jetzt nur noch ein paar Grad mehr...

Für Mittwoch haben wir uns einen größeren Törn nach Heiligenhafen vorgenommen. Sonnenschein ist vorausgesagt, aber auch Ostwind, also steht uns eine lange Kreuz bevor. Wir stehen schon um 4:45 Uhr auf und motoren leise aus dem Hafen. Die Kinder schlafen noch. Wir setzen Segel und verlassen bald die Abdeckung durch die Kieler Förde. Hier hat sich durch den Wechsel der Windrichtung eine kabbelige Welle aufgebaut, Karo wacht gleich auf und klagt über Übelkeit.

Mann ist mir schlecht! Wie schön wäre jetzt ein großes Motorboot!

Wir kreuzen noch 2 Stunden Richtung Fehmarn, müssen aber einsehen, dass wir den Kindern zu viel zumuten. Auch Kristina ist mittlerweile wach und etwas grün im Gesicht. Beide Kinder füttern die Fische, also drehen wir unter Kristinas heftigem Protest ab Richtung Damp. Wie zur Entschädigung rauschen wir nun raumschots mit über 6 kn nach Westen.
Ulrike genießt die Rauschefahrt

In nur 3 Stunden haben wir die 20 sm bis Damp abgepult und machen um 14 Uhr fest.

Kaum im Hafen, geht's den Kindern wieder gut!

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